Bericht zur Hauptversammlung

"Wir sind Neuötting" steckte 2013 im "verflixten 7. Jahr", laut Vorsitzenden Harald Haag. Allerdings verdienen lediglich die Wetterkapriolen der vergangenen zwölf Monate dieses Attribut, die Ideen und Aktionen des Vereins heimsten bei der Jahreshauptversammlung von allen Seiten viel Lob ein. Die zudem angestandenen Wahlen erbrachten einige Neuerungen.

Zur Wiederwahl konnte sich Schriftführer Martin Ober nicht mehr stellen. Er zieht in der neuen Legislaturperiode in den Stadtrat ein. Zwar enthält die Vereinssatzung keinen Passus, der die Verquickung Politik und Verein verbietet, jedoch untersagt dies ein Verhaltenskodex. Seine Aufgabe obliegt nun Gusti Waldmann. Des Weiteren wurden 1. Vorsitzender Harald Haag, 2. Vorsitzender Dominik Asenkerschbaumer, Kassier Engelbert Hascher, die Beisitzer Ilka Kleinehellefort, Egon Scheich und Ralf Schöberl (neu) sowie die Kassenprüfer Thomas Müller und Johannes Sigrüner (an Stelle von Roswitha Wienzl, die sich nicht mehr zur Verfügung stellte) einstimmig gewählt. Auch einer Satzungsänderung, die die Beschlussfähigkeit von Vorstand und mindestens vier Mitglieder auf Vorstand und mindestens zwei Mitglieder gestattet, wurde einstimmig zugestimmt. Kassier Engelbert Hascher berichtete von einem deutlichen Plus in der Kasse, mit der Anmerkung: "Veranstaltungen sollen keine Gewinne bringen, sondern etwa Kultur, und Integration fördern und eventuell kostendeckend sein."

Die neue Vorstandschaft des Mitmach-Vereins
Die neue Vorstandschaft des Mitmach-Vereins "Wir sind Neuötting", von links: Almut Franke Postberg, Egon Scheich, Dominik Asenkerschbaumer, Engelbert Hascher, Harald Haag, Gusti Waldmann, Ralf Schöberl, Ilka Kleinehellefort, Thomas Müller und Johannes Sigrüner. - Foto: Kähsmann

 

 

Der 103 Mitglieder starke Verein zeigte sich einmal mehr sehr kreativ. Bewährtes wurde fortgeführt und Neues in die Tat umgesetzt. Bei Aktionspräsentationen wurde dies der Versammlung vor Augen geführt.

Egon Scheich stellte die EnergieGenossenschaft Inn- Salzach (EGIS) vor, die inzwischen 310 Mitglieder aufweist und mit Photovoltaik und Wasserkraft das Ziel "Strom für den Eigenverbrauch" stets im Visier behält. Infos dazu gibt es unter: www.egis-energie.de Ralf Schröbel ließ die "chronischen Projekte" Revue passieren: das Sommerfest der Kulturen (heuer 28. Juni), das Sommerkino sowie Wunsch und Punsch. Während das Sommerkino wetterbedingt ganz entfallen musste, gab es bei den beiden anderen Veranstaltungen aus demselben Grund einige Einbußen, auch wenn die Feste den Umständen entsprechend gut ankamen.

Als voller Erfolg hingegen konnte der vom Frauenbund übernommene Kunst- und Handwerkermarkt in die Annalen eingehen. Wie Uli Garschhammer berichtete, wurden 1600 Eintrittskarten verkauft, hinzu kamen viele Kinder als Marktbesucher, die eintrittsfrei waren. Der Markt wird 2014 auf alle Fälle wieder seine Tore öffnen, die ersten Meldungen seien schon eingegangen, so Garschhammer.

Als weiterer Erfolg konnte "Neuötting zeigt Herz" verbucht werden. 125 Weihnachtswünsche wurden dabei erfüllt, niemand ging leer aus. Leider tauchte das Problem auf, dass bei manchen die Idee nicht richtig ankam. Trotzdem soll die Aktion heuer eine Fortsetzung finden, allerdings "ein bisserl anders", erklärte Garschhammer weiter.

Ein Schulprojekt, bei dem Asylbewerber aus ihrem Leben erzählen, stellte Dr. Almut Franke-Postberg vor. Schüler aus der Weiß-Ferdl-Schule erhielten dabei ein, wie sie selber sagten, "komplett anderes Bild von diesen Menschen". Dieses Projekt soll ebenfalls weitergeführt werden. Und noch eine Erfolgsveranstaltung gab es in naher Vergangenheit: "Die Zauberflöte". Bei dieser Musik für Senioren hatte sich der Stadtsaal ganz gefüllt, so Uta Dietl.

Zwei Projekte gaben allerdings Anlass zu Diskussionen. "Neuötting erstrahlt" ist für den 26. und 27. September in einer Neuauflage angedacht. Animierte Videos und der Einbezug des gesamten Stadtplatzes wären dabei neu, laut Dominik Asenkerschbaumer. Neu auch die Erhebung eines Eintritts von fünf Euro, um das Ganze finanziell stemmen zu können. Selbst wenn Stadt und weitere Sponsoren Gelder zuschießen, könnte der Verein auf einer beträchtlichen Summe sitzen bleiben, sollten Besucher wetterbedingt oder aus anderen Gründen fernbleiben.

Ebenfalls heftig diskutiert wurde der mögliche Bau eines Labyrinths. Hier ging es neben der Finanzierung vor allem um den vorgesehenen und für viele zu abgelegenen Standort im "kleinen Stadtpark" am Bärenbach. Wie Ilka Kleinehellefort verkünden musste, lägen die Kosten bei etwa 12000 Euro. Für einige Mitglieder ein zu hoher finanzieller Einstieg, da das Projekt eventuell wenig Annahme in der Bevölkerung finden wird. Ein Projekttag zu diesem Thema im vergangenen Jahr hatte jedenfalls wenig Zuspruch. Man wolle sich nun im Mai im oberösterreichischen "Labyrinthdorf" Hofkirchen ein Bild machen. Die Versammlung beschloss mit 13:10 Stimmen, sollte ein Bau weiter in Frage kommen, dürfe die Vorstandschaft nicht alleine entscheiden – eine Mitgliederversammlung muss einberufen werden.

Fazit: Ideen und Arbeit gibt es bei "Wir sind Neuötting" in Hülle und Fülle. Aus diesem Grund ist der Verein auf Helfer angewiesen und appelliert an die Bevölkerung, sich einzubringen. - pk